Künstlerpositionierungs-Coaching

Als Künstler, Unternehmensberater und Coach unterstütze ich Sie, in der Welt der Galeristen, Sammler, Kritiker, Kuratoren, Medien und Sponsoren ihren Platz zu finden. Dabei folgen wir einem bewährten Konzept:

Vorarbeiten des Coach:

Eine Sichtung der künstlerischen Arbeiten starte ich in der Regel schon vor dem Vorgespräch und der ersten Sitzung. Beim telefonischen Erstkontakt oder online Kontakt bitte ich schon um Werkbeispiele, um mir ein genaues Bild von der künstlerischen Qualität und vom künstlerischen Entwicklungsstand zu machen. Ich coache in der Regel nur Künstler, die eine künstlerische Entwicklung aufzuweisen haben und bei denen darüber hinaus eine eigene Formensprache zu erkennen ist, respektive sich bereits abzuzeichnen beginnt,  die aus meiner Perspektive entwicklungsfähig erscheint in Hinblick auf die Kontexte und Anforderungen des Betriebssystems Kunst. Ich recherchiere auch im Internet zu dem betreffenden Künstler, um mein Bild zu vervollständigen.

 

Ziel und Funktion eines Vorgesprächs:

Als Standard hat sich inzwischen im Coaching ein kostenfreies Vorgespräch etabliert, das ca. 30 - 60 Minuten dauern kann. Dieses kostenfreie Erstgespräch dient sowohl zur Klärung ob die Chemie stimmt zwischen Coach und Klient und zur Klarstellung was der Klient von einem Coaching erwartet. Im Vorgespräch kann der Klient schon einmal sein Ziel umreißen und kurz seine spezielle Problem-Situation erläutern, für die er professionelle Unterstützung sucht.

Der Coach erläutert  seinerseits die Funktionsweise eines Ziel und Ressource orientierten Coaching-Prozesses,  die Rollen von Coach und Klient, die Spielregeln und die Bedingungen des Coaching-Prozesses. Dann wird die Honorar- Frage geklärt und das  Budget besprochen, das der Klient zur Verfügung hat (Investition von Zeit, Energie und Geld). Von Budget  und Zielfocussierung wird später eine angemessene Coaching Frequenz abgeleitet.

Bei einem seriösen Coach muss sich der Klient  im Vorgespräch nicht entscheiden ob er das Dienstleistungsangebot des Coachs in Anspruch nimmt oder nicht. Der Klient kann erste einmal darüber schlafen und mit Abstand seine Entscheidung zu treffen.

 

Wenn sich der Klient dann für ein Coaching entscheidet, bucht der Klient seine erste Sitzung, in dieser wird eine  konkrete Auftragserteilung für den Coach erarbeitet. Der Klient vereinbart mit dem Coach woran er mit seinem Coach arbeiten möchte in Hinblick auf seinen Bedarf und  seine Zielvorstellung.

>>Ich handhabe es so, dass die Klienten immer nur die nächste Sitzung buchen und sich nicht von vorneherein auf mehrere Sitzungen verbindlich verpflichten müssen.<<

Die erste Sitzung dient darüber hinaus dazu, das Ziel zu präzisieren, biografische Daten zu erheben, Thema und Problemraum exakter zu beschreiben und mit einer Potentialanalyse zu beginnen, um Ressourcen und Defizite genau zu erkunden.

Allerdings kann schon die exakte Zielbestimmung ein Coaching Thema sein, da sich viele Klienten,- nicht nur Künstler,-  oft gar nicht darüber im Klaren sind, was sie eigentlich wirklich wollen. Hier kann der Coach durch gezielte Fragen dabei unterstützen zu einer konkreten Zielbestimmung zu kommen.

 

Die zweite und weitere Sitzungen befassen sich mit einer gemeinsamen Sichtung und Bewertung von künstlerischen Werkbeispielen in Hinblick auf relevante Präsentationsforen, Vermarktungskontexte und mögliche Positionierungsstrategien.

In dieser Bewertungsrunde der gegebenen künstlerischen Arbeiten und des künstlerischen Potentials mache ich meine Bewertungskriterien transparent und versuche einen Diskurs auf Augenhöhe zu initiieren, um die besonderen Stärken und Eigenarten des betreffenden Künstlers heraus zu "kitzeln". Der Problemraum (Betriebssystem Kunst)  wird aus der Perspektive des betreffenden Künstlers beleuchtet und mit anderen Perspektiven von Marktteilnehmern (Galeristen, Sammlern, Kritikern, Kuratoren, Sponsoren etc.) abgeglichen, um vorhandenen Fehleinschätzungen des Künstlers zu klären. Ein weiterer Ansatz ist die Analyse der bisherigen Maßnahmen, die der Künstler unternommen hat, um zu ermitteln was sich als erfolgreich und nicht erfolgreich erwiesen hat.

Hier geht es darum mögliche Selbst-Blockaden oder Fehleinschätzungen der Marktbedingungen  zu erkennen,  nachhaltig bewusst zu machen und zu korrigieren.

Diese Phase kann durchaus einige  Sitzungen in Anspruch nehmen. Bei einem Positionierungs-Coaching für Künstler ist es erforderlich, den Werdegang, das künstlerisches Selbstverständnis,  Habitus, Rollenverhalten,  bisherige Maßnahmen und Aktivitäten zu supervidieren. Ich habe schon auf die Aspekte verwiesen, die zu fokussieren und durchzuarbeiten wären:

“ Ansatzpunkte für eine gezielte Beratung und ein individuelles und nachhaltiges Coaching mit großem Wirkungsgrad wären Vita-Gestaltung und Ausstellungs-Portfolio, Funktion, Aufbau und Einsatz von Katalogen, Kontaktmanagement, Aufbau und Nutzung von Netzwerken, Projektarbeit, Künstlerkooperationen, Funktion und Nutzung von Künstlergruppen, Ausstellungskonzeptionierung und Realisation, und gezielte Pressearbeit, Künstler Verhalten auf Vernissagen, beim Atelierbesuch durch Galeristen, Sammler, Kuratoren und Künstler-Verhalten und Kontakt-Management auf Kunstmessen und last not least Verhalten anderen Künstlern gegenüber etc.

Zusammenstellung eines Portfolio mit Werkbeispielen, angemessene mediale Präsentationsformen, Preis-Politik und Dokumentation und Archivierung der Werke und künstlerischen Entwicklung hätte ein Positionierungs-Coaching sehr gründlich zu fokussieren und individuell angemessen durchzuarbeiten.“

 

Nach dieser Coaching-Phase sollte das Ziel neu gefasst, präzisiert  und ein angemessener Ziel-Zeitrahmen  und ein Budget (Investition von Ressourcen wie  Zeit, Energie, Geld, Kontakte etc.)  definiert werden in Hinblick auf realistische Chancen im Betriebssystem-Kunst, um dann gemeinsam eine Strategie zu entwerfen in der Perspektive eben dieser Zielausrichtung.

 

Orientiert an der generellen Zielausrichtung und gemäß der strategischen Ausrichtung werden Etappenzeile definiert und eine  Agenda mit  konkreten Maßnahmen  erarbeitet. Die einzelnen Maßnahmen werden priorisiert gemäß den Kriterien wichtig und vordringlich.

 

Die Umsetzung kann entsprechend des dafür vorgesehen Budgets weiterhin durch Supervision und Coaching begleitet werden.

 

Das skizzierte Vorgehen entspricht meinen Erfahrungen und hat sich in meiner Coaching-Praxis durchaus bewährt. Es mag sein, dass ich das eine oder andere nicht angesprochen habe oder übersehen habe und es mag auch sein, dass andere Coaches ein Künstler-Coaching anders angehen. Jeder hat eben seine eigenen Erfahrungen, seine eigenen Strategien und eigenen Stil, und das ist auch gut so. Jeder Klient kann sich auf dem freien Markt den speziell für ihn geeigneten Coach suchen. Jedoch sollte jeder seinen potentiellen Coach genau checken und sich selbst überprüfen ob dieser Coach wirklich zu ihm passt!

 

Ich weise darauf hin, dass Coaching immer ein individueller Prozess ist, der von einer funktionierenden Beziehung zweier Menschen getragen sein muss, die sich durch Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit auszeichnet.

Jeder Coaching-Verlauf entwickelt seine eigene Dynamik, ist ergebnisoffen und bietet keine Erfolgsgarantie.

Coaching ist eine Dienstleistung und geht keinen Werkvertrag  mit einer Gewährleistungs- und Erfolgsgarantie ein, bezogen auf die zu erreichenden Ziele. Ein Coaching, wie ich es anbiete ist weder Art-Consulting noch Kunst-Management. Ein Positionierungs-Coaching kann allerdings in ein Mentoring übergehen, dazu ein anderes Mal mehr.

Coachings beziehen auch eine konstruktive Kunstkritik als Einübung für den Umgang mit Kunstkritik, Kunstkritikern und Kunstdiskursen mit ein.

Hier geht es darum aufzuzeigen, in welcher Weise die künstlerischen Arbeiten sich als eigenständige künstlerische Position einerseits beziehen lassen auf andere künstlerische Positionen der Gegenwart und andererseits in welcher Weise sie sich in einen kunsthistorisch-geistesgeschichtlichen und soziokulturellen Kontext stellen und rezipieren lassen.